DoKoMi 2016

    DoKoMi 2016

    Die DoKomi ist eine Anime-, Manga- und Japan-Convention, die jährlich in Düsseldorf stattfindet. Vor Ort präsentieren zahlreiche Aussteller, Händler und Künstler ihre neusten Artikel zu verschiedenen Anime- und Mangaserien, Games, asiatischen Bands sowie japanische Kulturgüter wie Kimonos, Yukatas, Bentoboxen u.v.m. Die Düsseldorfer Convention bietet zudem ein abwechslungsreiches Angebot an Workshops und Bühnenprogramm mit Showacts, Wettbewerben und einer interaktiven Cosplay-Stage. Außerdem finden am Samstagabend eine J-Disco und ein Cosplayball statt.


    Allgemeines:

    In den letzten Jahren ist die DoKomi stetig gewachsen. Zu Beginn wurde sie noch, in deutlich kleinerem Rahmen, in einem anderen Stadtteil Düsseldorf ausgerichtet und findet nun jährlich im CCD statt. Hilmar Guckert, Sprecher der Geschäftsführung von Düsseldorf Congress Sport & Event sagte dazu: „Seit 2011 begleiten wir die Veranstaltung in unseren Häusern. Noch vor fünf Jahren in kleinerem Format im CASTELLO Düsseldorf ausgerichtet, gehört die Japan- und Anime-Convention mittlerweile zu den größten Veranstaltungen im CCD Congress Center Düsseldorf. Mit der Erweiterung auf die Messehalle vergrößert sich die DoKomi nun um zusätzliche 20.000 Quadratmeter.“
    Dieser zusätzliche Platz wurde von den Veranstaltern der DoKomi gut genutzt, um den Besuchern mehr Programm bieten zu können, aber auch um dafür zu sorgen, dass es nicht mehr zu großen Menschenmengen kommt. Mehr dazu später.


    Aussteller:

    Die DoKomi ist für ihr großes und interessantes Angebot an verschiedensten Ausstellern bekannt. Es gibt jedes Jahr zahlreiche Merchandise- und Gamesstände, Informationsstände für Reiseprogramme mit Japan als Ziel und zum Thema Weiterbildung, einen Bereich für Fanprojekte und eine Fashion Design Area in der man Cosplays, Schmuck u.v.m. erwerben kann. Außerdem beherbergt die DoKomi Deutschlands größte Zeichnerallee, in der junge Künstler aus Deutschland, aber auch aus dem Ausland ihre Werke präsentieren können. (Ein Verzeichnis aller Aussteller findet ihr hier.)
    Die zusätzliche Messehalle 3, welche ca. die Größe des gesamten MCC-Bereichs der LBM hat, wurde genutzt, um den gesamten Händlerbereich unterzubringen. Dadurch waren alle Stände, der mehr als 90 Aussteller, gut verteilt und die Besucher hatten ausreichend Platz um sich frei bewegen zu können.
    Teil dieses Angebots waren die thematisierten Indoor-Fotoecken, die in Halle 3 aufgebaut wurden und in denen Cosplayer Szenen nachstellen und Fotos davon machen konnten. Die Themenauswahl war dieses Jahr: Manga-Cafe Sofa, japanisches Klassenzimmer und Maid-Café.
    Zudem wurde in Kooperation mit den DoKomi Partnern Captured Moments und ACG ein professionelles Fotostudio zur Verfügung gestellt.
    Erstmalig gab es in Halle 3 außerdem einen großen Lastag-Bereich, der von Lasergame Deutschland angeboten wurde.


    Programm:

    Wer die DoKomi bereits besucht hat weiß, dass es jedes Jahr ein buntes Programm gibt. Dazu gehören Signierstunden, verschiedene Showacts und Workshops, ein großer Karaokeraum, ein Gamesroom, ein AMV-Raum, ein Bring & Buy Bereich und das beliebte „meet-THE-people“.
    Das Maid-Café und der Host-Club sind zwar kein tatsächliches „Programm“, sind aber ein fester und allseits beliebter Bestandteil der DoKomi.
    Was wäre eine Convention ohne die Möglichkeit, ein wenig in die japanische Kultur eintauchen zu können? Speziell dafür wurden mehrere Kyudovorführungen angeboten. Außerdem gab es dieses Mal einen der sogenannten Purikura Automaten, an dem ihr Fotos mit euren Freunden machen und diese anschließend bunt verzieren könnt.
    Highlights der Veranstaltung sind der Cosplayball und die J-Disko, die samstagabends ausgerichtet werden. Als weiteres Highlight wurde dieses Jahr, am Freitag vor der DoKomi, erstmalig die „PUTUMAYO Tea Party“ ausgerichtet, für die Shunsuke Hasegawa, Chefdesigner der Modemarke PUTUMAYO, und das Model Misako Aoki angereist sind.
    Vor allem der Cosplayball erfreut sich großer Beliebtheit und ist meistens innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Ich hatte großes Glück, noch kurz vor der Con an Karten zu kommen. Zusammen mit Sockenbart war ich dann am Samstagabend vor Ort und wurde wirklich nicht enttäuscht. Die Atmosphäre auf dem Ball war wunderbar, die Halle hübsch, aber dezent geschmückt. Es gab wie immer ein kleines Bühnenprogramm. Ein japanischer Fächertanz wurde aufgeführt und hin und wieder haben Mitglieder von Sailor Moon German gesungen. Die Besucher waren wie immer wunderschön gekleidet. Selten sieht man so viele hübsche Kleider an einem Ort. Ein paar kleine Kritikpunkte gibt es allerdings trotzdem.
    Verständlicherweise gibt es einen Dresscode. Die Kleidung muss dem Anlass entsprechen, Kleider dürfen nicht zu kurz, Reifröcke nicht zu breit und Hörner/Kopfschmuck nicht zu groß sein. Für nächstes Jahr würde ich mir allerdings wünschen, dass diese Regeln auch konsequent überwacht werden. Es gab mehrere Fälle in denen deutlich zu kurze/freizügige Kleider durchgelassen wurden und bei anderen wurde wiederum sehr und manchmal sogar zu streng darauf geachtet.
    Ein weiterer Kritikpunkt war für mich persönlich die Musik. Zum größten Teil wurde sehr schöne und angemessene Musik gespielt, aber zwischendrin gab es Lieder, die einfach nicht zum Anlass gepasst haben, wie z. B. „Käpt’n Balu und seine tollkühne Crew“ in englischer Version. Außerdem wurden mir persönlich ein wenig zu viele Sailor Moon Lieder gespielt. Die Serie ist durch „Sailor Moon Crystal“ gerade wieder sehr aktuell, doch man muss es ja nicht übertreiben.


    Bühnenprogramm:

    Das Programm wurde auf zwei Bühnen aufgeteilt: die Hauptbühne und die Cosplaybühne.
    Auf der Hauptbühne treten jedes Jahr verschiedene Showgruppen (z. B.: Tsuki no Senshi, Sankaku, All Stars) sowie deutsche und internationale Sänger auf. Außerdem finden dort jedes Jahr die Deutsche Cosplaymeisterschaft (DCM) und ein Vorentscheid für das EuroCosplay statt, bei denen Cosplayer ihr Können präsentieren können.
    Ein weiterer beliebter Programmpunkt auf der Hauptbühne ist die Charakterversteigerung, bei der sich volljährige Conbesucher sich für einen guten Zweck „versteigern“ lassen können. Wer „verkauft“ wurde, muss mit seinem „Käufer“ 2 Stunden Zeit verbringen. Im letzten Jahr wurden mehr als 2.000 € gesammelt und der japanischen Organisation „Kappa Dojo“ gespendet.
    Auf der Cosplaybühne treten weitere Show-Gruppen, Sänger und Tänzer auf, es wird aber auch anderes Programm angeboten, wie z. B. die „Batsu Games“ bei denen die Jungs des Host-Clubs Challenges durchführen, eine Lolita Modenshow, „DoKomi sucht den Superstar“ und jeweils ein Panel mit den Ehrengästen Toshio Maeda und Thomas Astruc.
    Dieses Jahr konnte ich mir leider nur einen einzigen Showact anschauen und das war die Cover Dancegroup „StarDream Entertainment“. Diese Gruppe ist ein Zusammenschluss aus zwei Tanzgruppen aus NRW (eine aus Köln, eine aus Neuss) und tanzt ausschließlich zu K-Pop Hits. Ich war nicht sicher, was mich hier erwarten würde, aber der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die Tänze wurden wundervoll dargeboten und die Outfits sahen klasse aus. Ein richtiger Hingucker!


    Workshops:

    Wie bereits erwähnt gibt, es auf der DoKomi zahlreiche Workshops zu verschiedenen Themen, an denen die Besucher teilnehmen können. Die Themen sind meistens: Cosplays selber herstellen, Synchronisationen, Zeichnen, japanische Kultur, Youtube & Videos.
    Passend dazu wurden dieses Jahr beispielsweise folgende Workshops angeboten:
    - „Hab mich lieb“ (Mamegoma nähen)
    - Synchron-Workshop
    - Elektrolumineszenz – All about El-Wire –
    - LoL – Coaching Workshop – improve your League!
    - Zeichnenworkshop Anatomie - Bentô! – japanische Lebensfreude in der Box – Anfängerkurs
    - Cosplay-Perücken 1x1
    - Bodypainting für jeden
    - Cosplay-Composition mit Photoshop
    - Workshop Japanisch für Anime und Manga
    Dieses Mal hatte ich die Gelegenheit an den folgenden 3 Workshops teilzunehmen: "Hab mich lieb" (Mamegoma nähen), Cosplay-Perücken 1x1 und Bodypainting für jeden.
    Zur Erklärung: Mamegoma sind kleine Babyrobben, die von der Firma San-X entwickelt wurden und die in verschiedenen Farben erhältlich sind. Genau diese Baby Robben konnten wir hier selber nähen. Da ich selber noch nie etwas ähnlicher gemacht habe, hat sich dieser Workshop als wahre Herausforderung dargestellt. Alle Teilnehmer haben Materialien (Stoff, Nadel und Faden, Füllmaterial, u.v.m.) zu Verfügung gestellt bekommen. Den Beginn des Workshops, und damit die Einleitung in das Thema, habe ich leider verpasst und kann daher nichts zur Präsentation selber sagen. Das Nähen meines Mamegoma hat wirklich Spaß gemacht und ich bin mir vielen netten Menschen ins Gespräch gekommen.
    Die Workshops zum Thema Cosplay-Perücken und Bodypainting waren beide sehr gut dargeboten und die Details wurden gut und verständlich erklärt. Alle Schritte wurden an einer Perücke bzw. einem (mehr oder weniger) willigen Opfer vorgeführt. Im Bodypainting-Workshop durften wir einige der Farben und Pinsel sogar selber austesten.
    Alles in allem waren diese Workshops auf jeden Fall einen Besuch wert.
    Mein Fazit:
    Für mich war die DoKomi 2016 wie immer eine der besten Conventions im Anime- und Manga Bereich. Das Angebot an Programm und Ausstellern hat mir sehr gut gefallen, ich hatte eine Menge Spaß und habe viele sehr nette Menschen kennengelernt. Auch an der allgemeinen Organisation der Veranstaltung habe ich persönlich nichts zu meckern. Ich werde DoKomi auch nächstes Jahr sehr gerne besuchen und kann dies auch anderen Anime- und Mangafans nur empfehlen.
    Ein oder zwei Kritikpunkte gibt es natürlich immer.
    Ich würde mich für nächstes Jahr wünschen, dass beim Dresscode des Cosplayballs wirklich konsequent, bei allen Besuchern darauf geachtet wird, wie die Kleidung der Besucher aussieht, anstatt den einen durchzuwinken und beim nächsten sehr penibel zu sein.
    Außerdem würde ich mich sehr freuen, wenn die Besucher der Convention ein gewisses Maß an Anstand aufweisen würden. An diversen Stellen des Gebäudes gab es Aufladestationen für Smartphones, bei denen mehrere Kabel herausgerissen oder abgeschnitten wurden. Das muss nicht sein! Ihr wollt schließlich auch nicht, dass andere Leute euer Eigentum zerstört, also zeigt den Veranstaltern bitte auch etwas Respekt!

    Quellen:
    Dokomi.de
    Lokalkompass.de